Paten sind Frauen und Männer unseres Kinderhospizdienstes, die ehrenamtlich für den Dienst bei Amalie tätig sind. Sie sind verschiedenen Alters, haben verschiedene Weltanschauungen, sind in verschiedenen Lebenssituationen und stammen aus unterschiedlichen Berufen. Alle Paten haben sich durch die Ausbildung zum ehrenamtlichen Kinderhospizpaten für die Familienbegleitung qualifiziert, stehen unter Schweigepflicht und versehen ihr Ehrenamt ohne Aufwandsentschädigung.
Ehrenamtliche Kinderhospizmitarbeiter entlasten und begleiten Familien in der Betreuung ihrer lebensverkürzend oder lebensbedrohlich erkrankten Kinder und Jugendlichen. Die Paten stehen der ganzen Familie zuhause in ihrem gewohnten Umfeld im täglichen Leben zur Seite, so dass mehr Zeit und Kraft für Notwendiges bleibt. Dem kranken Kind hören sie zu, spielen mit ihm oder sind einfach für es da. Sie verbringen auch Zeit mit den Geschwisterkindern, helfen bei den Hausaufgaben oder fahren sie zum Sportverein. Sie unterstützen die Eltern durch Gespräche. Gegenüber Mitbetroffenen, Verwandten und Freunden sind Sie offen für Fragen und Gespräche. Auch während der Trauerzeit begleiten die Paten die Familien. Sie übernehmen dabei keine Aufgaben aus dem pflegerischen Bereich und sind auch keine Haushaltshilfen. Ihr Engagement ist ehrenamtlich und ergänzt die professionelle Unterstützung.
Die Paten unterstützen auch Kinder und Jugendliche, die von einem Elternteil Abschied nehmen müssen.
Die projektbezogenen Angebote wie z. B. „Ü14“, „Hospiz macht Schule“ oder der Kindertrauergruppe werden ebenfalls maßgeblich mitgestaltet durch ehrenamtlichen Paten bei AMALIE. Diese Engagement-Form bietet durch längerfristige Planbarkeit und einen klaren zeitlichen Rahmen auch bei Berufstätigkeit und für junge Menschen in Studium oder Ausbildung eine Chance zum ehrenamtlichen Engagement.
Ausbildung
Der Qualifizierungs-Kurs nach „Sterbende begleiten lernen“ (Celler Modell) zur Ausbildung von Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit geht ca. ein halbes Jahr und endet mit der Aussendungsfeier der Paten. Die Ausbildung setzt sich aus drei Blöcken zusammen:
- Erster Block: drei Wochenendtermine Grundkurs (innerhalb von ca. drei Monaten)
Jeweils Freitagnachmittag / Samstag ganztägig (insgesamt 4,5 Tage)
- Zweiter Block: Praktikumsphase (ca. drei Monate)
Umfasst ein 40-stündiges Praktikum in einer Einrichtung oder Organisation, die mit Kinder und Jugendlichen arbeiten und/oder zum Thema Sterben, Tod und Trauer.
Außerdem finden in diesem Zeitraum zwei Reflexionsabende statt.
- Dritter Block: drei Wochenendtermine Aufbaukurs (innerhalb von ca. drei Monaten)
Jeweils Freitagnachmittag / Samstag ganztägig (insgesamt 4,5 Tage).
Zusätzlich ist die Teilnahme an einem Kurs „erste Hilfe am Kind“ sowie einer Fortbildung zum Thema „Prävention“. Alle Termine finden in der Akademie Schloss Liebenau in Meckenbeuren statt.
Praxisbegleitung
Die Koordinatoren und die Paten treffen sich monatlich zum Austausch. So halten sie Kontakt, unterstützen sich gegenseitig und besprechen Organisatorisches. Vorträge und Fortbildungen runden das Angebot für die Paten ab. Durch einen externen Supervisor werden die Paten regelmäßig betreut und gestärkt.
Koordinatoren-Team des Dienstes
Haben wir Ihr Interesse geweckt und möchten auch Sie betroffenen Familien Ihre Zeit und Aufmerksamkeit schenken?
Das hauptamtliche Koordinatoren-Team ist für alle Fragen zum Ehrenamt, zur Unterstützung und bei Problemen und Sorgen in der Begleitung für die Paten und die Familien da.
Falls Sie noch weitere Fragen haben, können Sie unsere Koordinatoren gerne zu den Bürozeiten anrufen, siehe Kontaktseite.
Was bringe ich mit?
Interesse an Themen des Lebens, Offenheit für andere Lebensentwürfe und Kontaktfreudigkeit gehören sicher zur „Grundausstattung“ unserer Paten. Eine besondere berufliche Vorbildung ist dagegen nicht notwendig. Die Beantwortung des Fragebogens dient zur eigenen Auseinandersetzung mit einigen Themen vor Ihrer Tätigkeit als Hospizpate. Für uns trägt er dazu bei, Sie besser kennen zu lernen. Bitte nehmen Sie sich Zeit, die einzelnen Fragen in Ruhe durchzugehen.
Der Fragebogen für am Ehrenamt Interessierte befindet sich im Download-Bereich.
Zeitliches Engagement
Eine aktive Familienbegleitung erfordert ca. 3-4 Stunden Einsatzzeit pro Woche. Auch die Termine für die Praxisbegleitung müssen Sie mit einkalkulieren. Unsere Ehrenamtlichen kommen aus allen Berufsfeldern (Studenten, Teilzeitkräfte, Vollzeitkräfte etc.) und können in aller Regel ihr Ehrenamt gut mit ihrem Alltag verbinden – dafür sorgen auch die ganz unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten bei AMALIE, zum Beispiel in einzelnen Projekten.