Für Pädagogen

Hospiz macht Schule

„Hospiz macht Schule“ ist ein fünftägiges Projekt zu den Themen Abschied, Sterben, Tod und Trauer, Trost und Trösten.

Ein im Jahr 2005 in NRW entwickeltes Curriculum ist Grundlage für das Projekt, das mit Kindern der Jahrgangsstufen 3 und 4 an Grundschulen im Rahmen einer Projektwoche durchgeführt wird. In Deutschland wurden so mittlerweile ca 6500 Kinder in 250 Grundschulen von Teams aus 300 Hospizvereinen erreicht. Dieses Angebot ist für Schulen kostenlos und wird durch Spenden finanziert.

Themenschwerpunkte der Projekttage sind:

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  1. Tag: Werden und Vergehen - Wandlungserfahrungen

  2. Tag: Krankheit und Leid

  3. Tag: Sterben und Tod

  4. Tag: Vom Traurig-Sein

  5. Tag: Trost und Trösten

Ansprechende Materialien in Form von farbig sortierten Projektkoffern für jeden einzelnen Tag wurden dafür zusammenstellt.

Seit September 2018 wird das Projekt nun an interessierten Schulen im Kreis Ravensburg und im Bodenseekreis in einer Projektwoche umgesetzt.

Ziel dieser Woche ist es, den Kindern in geschützter Atmosphäre durch kindgerechte, abwechslungsreiche Methoden und in aktivem Austausch mit Eltern und Lehrern die enge Verbindung von Leben und Sterben zu vermitteln. So geben wir ihnen die Möglichkeit, offen und ohne Angst mit dieser Thematik umzugehen, eigene Erfahrungen zu teilen und verlässliche Ansprechpartner für ihre Fragen zu finden und für das Leben gestärkt zu sein.

In Planung sind einzelne Module zur Ergänzung des Lehrplans und das Projekt „Hospiz macht Schule weiter“, ein Konzept für weiterführende Schulen und Berufsschulen.

Die Projekte werden von Sabine Müllenberg koordiniert.

Bericht einer Lehrerin

Hospiz macht Schule – ein kleiner Rückblick unserer Projektwoche in Achberg

Wir sind sehr dankbar, dass wir an diesem einmaligen und unvergesslichen Projekt teilnehmen durften. Eine Woche lang beschäftigten wir uns, gemeinsam mit bewundernswerten Hospizpatinnen, mit dem Thema Sterben und Tod. Doch waren die Tage nicht, wie vielleicht zu erwarten, schwer, traurig und schwarz. Nein, ganz im Gegenteil! Wir hatten eine sehr fröhliche und bunte Woche, in der wir lernten unsere Herzen zu öffnen und über unsere Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Am Dienstag besuchte uns eine Kinderärztin, die wir alles zu Krankheiten fragen durften, was uns in den Kopf kam, zum Beispiel was man gegen Ohrenschmerzen tun kann oder wie viele Krankheiten es auf der Welt gibt. Am nächsten Tag, bekamen wir Besuch von einer Bestatterrin und durften eine echte Urne anfassen. Wir haben uns auch Gedanken darüber gemacht, was wohl mit uns geschieht wenn wir eines Tages sterben. Am Tag darauf, pflanzten wir Bohnen und sprachen darüber, wie wichtig es ist, eine Stütze zu bekommen wenn wir traurig sind und wie diese uns helfen kann auch wieder aufrecht zu stehen.

Ich bin mir sicher, sollten wir in den nächsten eineinhalb Jahren, mit der traurigen Situation konfrontiert werden, dass ein Kind aus der Klasse, in der Familie, eine schwere Krankheit oder den Tod und das damit verbundene Leid, in der Familie erfahren muss, können wir auch als Klasse und Kinder, in dieser dunklen Zeit, eine Stütze sein. Denn nun wissen wir voneinander, welche Bedürfnisse wir haben, wenn wir krank oder traurig sind und können nun offener und ehrlicher über unsere Gefühle sprechen. Denn die Projektwoche half uns, noch mehr, zu einem Team zusammen zu wachsen.